Wie testet man Laktoseintoleranz?
Öfters Blähungen, Durfall oder Übelkeit? Nicht immer ist eine Laktoseintoleranz der Grund für die Beschwerden. Doch um nicht im Dunkeln zu tappen, gibt es zwei Möglichkeiten, um herauszufinden, ob die Beschwerden von einer Milchzuckerunverträglichkeit herrühren:
- Selbsttest zu Hause
- Laktoseintoleranz-Test beim Arzt
Inhalt
1. Laktoseintoleranz-Selbsttest
Wer herausfinden möchte, ob er an einer Milchzuckerunverträglichkeit leidet, ist gezwungen, seine Ernährung umzustellen – zumindest für einen gewissen Zeitraum. Denn nur über eine sogenannte Ausschluss-Diät lässt sich herausfinden, ob tatsächlich Laktose die Mutter allen Übels ist.
Es ist auch ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem aufgelistet steht, was man gegessen hat und ob bzw. welche Beschwerden nach dem Verzehr der Lebensmittel auftraten.
Wer sich für den Laktoseintoleranz-Test in den eigenen vier Wänden entscheidet, sollte zwei bis vier Wochen komplett auf laktosehaltige Lebensmittel verzichen. Milch, Quark, Joghurt, Sahne o.ä. sind in dieser Zeit tabu.
Achtung! Auch in scheinbar laktosefreien Lebensmitteln ist oft Milchzucker enthalten. So kann sich auch in Wurst, Chips oder Gummibärchen Milchzucker in Form von Milchpulver, Molkenpulver etc. verstecken. Ein Blick auf die Zutatenliste ist daher unausweichlich.
Treten in der Zeit der Diät keine Beschwerden auf bzw. verringern sich die Symptome und treten die Beschwerden dann nach der Zunahme eines laktosehaltigen Lebensmittels wieder auf, ist es gut möglich, das tatsächlich eine Laktoseunverträglichkeit vorliegt.
Um die Laktoseintoleranz aber zu 100% feststellen zu können, sollte ein Arzt konsultiert werden.
2. Laktoseintoleranz – Der Test beim Arzt

Es gibt 3 Möglichkeiten, um beim Arzt Laktoseintoleranz testen zu lassen
- Laktose-Atemtest
- Laktoseintoleranz-Bluttest
- Laktose-Gentest
2.1. Laktoseintoleranz-Atemtest
Der Atemtest wird mit am häufigsten angewendet, um eine Laktoseintoleranz zu testen. Doch was ist dabei zu beachten und wie wird er durchgeführt?
Für den Atemtest, genauer gesagt, dem H2-Atemtest (Wasserstoff-Test) ist es wichtig, nüchtern zu sein. Im Vorfeld der Untersuchung darf also nichts gegessen werden. Der Test dauert insgesamt etwa zwei Stunden.
Ganz am Anfang wird der Wasserstoffgehalt des Atems mit einem speziellen Messgerät gemessen, in das hineingepustet werden muss. Danach muss eine laktosehaltige Flüssigkeit getrunken werden. Diese Testflüssigkeit besteht aus 50 g Laktose, aufgelöst in etwa 259 bis 300 ml Wasser.
Nach der Zunahme der Flüssigkeit wird für den Laktoseintoleranz-Test im Abstand von jeweils 30 Minuten der Wasserstoffgehalt des Atems überprüft. Treten in dieser Zeit die typischen Symptome (Durchfall, Übelkeit, Blähungen etc.) auf und steigt der Wasserstoffgehalt im Atem an, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine Laktoseunverträglichkeit vorliegt.
Hinweis: Rauchen, Kaugummis oder eine schlechte Mundhygiene können das Ergebnis verfälschen. Zwölf Stunden vor dem Test sollte daher insbesondere auf Zigaretten oder Kaugummis verzichtet werden. Während einer Antiobiotika-Behandlung ist ein Laktoseintoleranz-Test ebenfalls nicht sinnvoll, da auch Antibiotika die Messergebnisse verfälschen. Bevor der Test auf Laktoseintoleranz durchgeführt wird, sollten zudem mindestens vier Wochen vergehen, in denen keine Antibiotika eingenommen wurden.
Nicht bei jedem Menschen, der an einer Laktoseintoleranz leidet, lässt sich mit dem Wasserstoff-Test die Unverträglichkeit feststellen. Es kann vorkommen, dass der Test falsch positiv oder falsch negativ ausschlägt.
Zu einem fälschlicherweise positivem Ergebnis kann es kommen, wenn eine bakterielle Fehlbesiedlung im Dünndarm vorliegt. Dadurch wird bereits im Dünndarm die Laktose von den Bakterien verarbeitet, wodurch der Wasserstoffgehalt im Atem ansteigt.
Falsch negativ kann der Laktoseintoleranz-Test ausfallen, wenn die Darmbakterien kaum Wasserstoff produzieren. Ist das der Fall, kann mithilfe von Blutzuckermessungen auf Laktoseunverträglichkeit getestet werden.
2.2. Test der Laktoseintoleranz mittels Blutzuckermessung

Da Laktose in 2 Zucker im Darm gespalten wird, kann der Laktoseintoleranz-Test auch durch Blutzuckermessung stattfinden
Normalerweise wird die Laktose im Darm in Galaktose und Glukose gespalten, weshalb der Blutzuckergehalt bei der Einnahme von Milchzucker steigt. Menschen, mit Laktoseintoleranz können den Milchzucker jedoch nicht spalten, weshalb sich auch ihr Blutzucker durch laktosehaltige Nahrung nicht erhöht.
Für den Blutzucker-Laktose-Test misst der Arzt zunächst den Blutzzuckerspiegel. Danach muss ebenfalls wie beim Atemtest eine laktosehaltige Lösung getrunken werden. Im Anschluss daran überprüft der Arzt in regelmäßigen Abständen (ebenfalls alle 30 Minuten) die Blutzuckerwerte. Der gesamte Test dauert circa zwei Stunden. Bleibt der Blutzuckergehalt gleich, liegt höchstwahrscheinlich eine Laktoseintoleranz vor.
Der Laktoseintoleranz-Test via Blutzzucker-Messung liefert jedoch nicht ganz so genaue Messwerte wie der H2-Wasserstofftest, weshalb der Blutzucker-Test häufig nur die zweite Wahl ist.
2.3. Über einen Gentest Laktoseintoleranz testen
Es gibt zwei Formen der Laktosunverträglichkeit: die primäre und die sekundäre. Während die sekundäre Unverträglichkeit im Laufe des Lebens erworben wurde, besteht die primäre von Geburt an und ist genetisch bedingt. Diese genetische bzw. primäre Milchzuckerunverträglichkeit lässt sich durch einen Gentest nachweisen.
Für den Gentest ist entweder eine Speichel- oder Blutprobe nötig. Diese wird dann in einem Labor auf das Vorliegen der Milchzuckerintoleranz getestet.
Da Ärzte mit diesem Laktoseintoleranz-Test allerdings nur feststellen können, ob die Nahrungsmittelunverträglichkeit seit Geburt an besteht, wird dieser Test in der Regel nicht eingesetzt.
Schreibe einen Kommentar