Milchallergie oder –intoleranz?
Menschen, die an einer Laktoseintoleranz (auch: Lactoseintoleranz) leiden, können den in vielen Speisen enthaltenen Milchzucker (die Laktose) nicht spalten. Grund dafür ist, dass ihnen das Enzym Laktase fehlt, was im Darmbereich für die Spaltung der Laktose sorgen würde.
Inhalt
Nehmen laktoseintolerante Menschen nun laktosehaltige Nahrung zu sich, führt dies zu Beschwerden. Diese können z.B. sein:
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
Je nachdem wie stark die Laktoseintoleranz bei einem Menschen ausgeprägt ist, äußern sich auch die Symptome.
Eine Laktoseintoleranz ist keine Kuhmilchallergie. Denn Menschen, die an einer Milchallergie leiden, vertragen das in der Kuhmilch enthaltene Eiweiß nicht – das Enzym Laktase besitzen sie jedoch, weshalb der Milchzucker für sie unproblematisch ist. Außerdem ist eine Allergie eine Immunreaktion. Eine Nahrungsmittelintoleranz ist hingegen ein erworbener oder angeborener Enzymmangel. Die Milchunverträglichkeit ist damit nicht mit der Milchzuckerunverträglichkeit gleichzusetzen.
Laktoseintoleranz: Ursachen der Laktoseunverträglichkeit

75 Prozent der Weltbevölkerung leidet an einer Laktoseintoleranz
Etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung hat eine Laktoseintoleranz. Vor allem in Afrika und Asien ist diese Lebensmittelunverträglichkeit vorzufinden. Warum das so ist, darüber gibt es viele Theorien.
Eine Theorie besagt z.B., dass Asiaten deshalb keine Milchprodukte vertragen, weil sich in Asien die Milchwirtschaft nicht durchgesetzt hat. Milch wäre bei Asiaten schon früher kein Nahrungsmittel gewesen, weshalb erwachsenen Asiaten das Laktaseenzym oft fehlt.
In Deutschland sind rund 15 Prozent der Bevölkerung laktoseintolerant.
Was sind die Ursachen für die Laktoseunverträglichkeit?
Erworbene Laktoseintoleranz
Selbst Muttermilch enthält Laktose. In der Regel verfügen Neugeborene über das Laktaseenzym, weshalb sie den Milchzucker in der Muttermilch vertragen. Durch das Abstillen nimmt die Laktasebildung im Körper langsam ab, wodurch Milch bereits etwas weniger gut verdaut werden kann.
Bei Menschen, in deren Kulturkreis schon seit jeher Milchwirtschaft betrieben wird, nimmt die Laktaseproduktion jedoch nicht gänzlich ab. Deshalb können die meisten Menschen in Deutschland Milch, Käse und Quark beschwerdefrei zu sich nehmen. Mit ansteigendem Alter sinkt die Laktaseproduktion jedoch immer weiter ab.
Laktoseintoleranz aufgrund von Krankheiten

Eine längerfristige Einnahme von Medikamenten (wie Antibiotika) kann zu einer Laktoseintoleranz führen.
Krankheiten (vor allem des Darmes) können auch eine Laktoseintoleranz hervorrufen. Das kann dann der Fall sein, wenn durch die Erkrankung die Dünndarmschleimhaut geschädigt wird. Die Laktase kann dann nicht mehr in ausreichendem Maße gebildet werden.
Diese Art der Laktoseunverträglichkeit heißt sekundäre Laktoseintoleranz. Folgende Erkrankungen können z.B. zu einer Laktoseintoleranz führen:
- Magen-Darmentzündung mit schweren Durchfällen
- Morbus Crohn
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
- Colitis ulcerosa
- Diabetes mellitus
- Akute Darminfektionen
Es ist aber auch denkbar, dass die Laktoseunverträglichkeit durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst wird. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Antibiotika über einen langen Zeitraum eingenommen werden, da dies die Darmfunktion beeinträchtigt.
Angeborene Laktoseintoleranz
Neben der alters- und krankheitsbedingten Laktoseintoleranz, gibt es auch die angeborene oder erblich bedingte Laktoseunverträglichkeit. Menschen mit einer angeborenen Milchzuckerintoleranz vertragen auch als Baby keine Laktose und selbst Muttermilch löst bei ihnen Beschwerden aus.
Zusammenfassung: Was ist Laktoseintoleranz und welche Ursachen hat sie?
Laktoseintoleranz ist eine Lebensmittelunverträglichkeit durch Laktasemangel. Wer keinen Milchzucker verträgt leider daher nicht an etwa an einer „Laktose-Allergie“.
Die Ursachen für die Unverträglichkeit von Milchzucker sind vielfältig. Sie können sowohl angeboren als auch erworben sein. Die Symptome bei Laktoseintoleranz (Durchfall, Überlkeit etc.) sind allerdings gleich.
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